
So bindet ihr das C-Level von Anfang an in eure Leadership Initiative ein
Viele HR- und Learning-Leiter:innen berichten im Best Practice Exchange von derselben Herausforderung:
„Wie schaffe ich es, dass Leadership Development nicht nur als nächstes HR-Projekt gesehen wird – sondern als strategische Initiative?“
Die Antwort liegt nicht in Konzeptpapieren oder Programmbeschreibungen. Sie liegt in den Gesprächen mit dem C-Level. Und genau hier entscheidet sich, ob Leadership Development als Business-Thema verstanden wird.
Der Gamechanger: 30 Minuten mit dem C-Level
Statt endlose Meetings zu planen, reicht oft ein 30-minütiges Gespräch mit 2–3 Mitgliedern des C-Levels. Entscheidend ist nicht die Länge, sondern die Qualität der Fragen.
Fragen, die in der Praxis besonders hilfreich sind:
- Was sind die 1–3 zentralen Herausforderungen unserer Organisation?
- Wo seht ihr die größten Pain Points aus People-Perspektive?
- Welche Leadership-Fähigkeiten müssen auf welchem Level verbessert werden?
- Welche konkreten Situationen habt ihr beobachtet, die Veränderung erfordern?
- Woran würdet ihr den Erfolg des Programms erkennen?
- Was noch?
Tipp: Nutze deine bestehenden People-Ziele oder OKRs als Gesprächsgrundlage, aber bleib nicht dort stehen. Geh darüber hinaus und erkunde, welche übergeordneten Business-Themen für das C-Level wirklich zählen.
Gesprächstechniken, die den Unterschied machen
Viele Gespräche bleiben an der Oberfläche, weil wir zu früh in Lösungen springen. Die folgenden Techniken – inspiriert aus The Coaching Habit – helfen, wirklich auf den Kern zu kommen:
- Neugierig bleiben
Nicht mit fertigen Antworten in das Gespräch gehen, sondern mit echtem Interesse. Jede Antwort ist ein Türöffner für die nächste Frage. - Mehrmals „Was noch?“ fragen
Die erste Antwort ist selten die wichtigste. Frag zwei- bis dreimal nach, um tieferliegende Themen sichtbar zu machen. - Mehrmals „Warum?“ fragen
Hier geht es nicht um Kontrolle, sondern um Verstehen. Beispiel: Wenn ein C-Level sagt, „Unsere Führungskräfte müssen schwierige Gespräche führen können“, dann frag tiefer:- „Warum ist das gerade für unsere Organisation entscheidend?“
- „Warum fällt es den Führungskräften aktuell so schwer?“
- „Warum hätte es gravierende Folgen, wenn sich hier nichts ändert?“
Mit jeder Ebene kommst du näher an die echten Ursachen.
- „So what?“ nutzen
Stelle die Folgefrage: „Was bedeutet das für unser Business?“ Damit verknüpfst du People-Themen direkt mit strategischer Relevanz.
Das Ergebnis: Leadership Development wird strategisch
Wenn du diese Fragen stellst und die Haltung bewahrst, passiert zweierlei:
- Du verankerst Leadership Development direkt in den Prioritäten des C-Levels.
- Du gewinnst Sponsoren im Management, die das Programm aktiv unterstützen.
Praktischer Tipp
Dokumentiere die Ergebnisse der Gespräche systematisch, damit sichtbar wird, wie sie in die Programmentwicklung einfließen.